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Monday, December 7, 2015

Vonovia nimmt zweite Hürde


Das Kartellamt billigt Vonovias Pläne für die Milliarden-Fusion am Wohnungsmarkt: Der Dax-Konzern darf die Deutsche Wohnen übernehmen. Jetzt fehlt noch eine Hürde - aber die Börse feiert Vonovia schon mal.
Vonovia-Aktien klettern am Montagmorgen an die Dax-Spitze. Der Kurs springt mehr als vier Prozent in die Höhe bis auf 29,23 Euro. Auch die Papiere ihres Übernahmeziels, die Aktien der im MDax notierten Deutsche Wohnen legen mit plus drei Prozent überdurchschnittlich zu.

Das Bundeskartellamt gab grünes Licht für die feindliche Übernahme des Konkurrenten Deutsche Wohnen. Die Behörde billigte die Pläne ohne Auflagen. Eine marktbeherrschende Stellung oder eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs sei nicht zu befürchten, begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Entscheidung.

Konkurrenz ist stark genug

Vonovia ist zwar ein Riese, immerhin der größte deutsche Wohnungskonzern. Mit der Übernahme der Deutschen Wohnen, der Nummer 2 in Deutschland, kämen noch einmal 140.000 Wohnungen hinzu, so dass Vonovia damit insgesamt rund 500.000 Mietwohnungen im Portfolio hätte.
Daher räumte auch Mundt ein, Vonovia baue im Falle einer erfolgreichen Übernahme seine Position als führendes Unternehmen der Branche aus. Daher habe das Kartellamt die betroffenen "lokalen und regionalen Märkte" gründlich untersucht, erklärte Mundt. In allen Regionen seien aber Privatvermieter, kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsbaugenossenschaften sowie weitere gewerbliche Anbieter so stark vertreten, dass der Wettbewerb nicht beeinträchtigt werden dürfte.

Eine Hürde fehlt noch

Vonovia will für den Konkurrenten inklusive Schulden rund 14 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Deutsche Wohnen lehnt die Fusion ab und wehrt sich. Über die Offerte entscheiden nun die Deutsche-Wohnen-Eigner. Sie können ihre Papiere noch zum 26. Januar andienen. Vonovia hat die nötige Mindestquote bei 50 Prozent plus eine Aktie festgelegt, um bei der Deutsche Wohnen durchzuregieren. Vor einer Woche hatten bereits die Vonovia-Aktionäre den Plänen zugestimmt.
Vonovia war erst im Dezember 2014 aus der Fusion von Deutsche Annington und Gagfah hervorgegangen. Die Immobiliengesellschaft stieg im September in den Deutschen Aktienindex (Dax) der 30 größten börsennotierten Unternehmen auf.
bs

Riesige neue Containershows


Übernahme bei Containerriesen: Die französische Hapag-Lloyd-Konkurrent CMA CGM will die in Singapur ansässige Container-Reederei Neptune Orient Lines für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro schlucken. Durch die Übernahme entsteht ein weiterer Container-Gigant.
Die Container-Branche steuert auf eine neue Milliardenübernahme zu. Die französische CMA CGM will den Konkurrenten Neptune Orient Lines Ltd (NOL) in Singapur für umgerechnet 2,2 Milliarden Euro schlucken. Das teilten die Konzerne gemeinsam mit. Die Aktionäre hätten dem Deal bereits zugestimmt. Ein Abschluss der Transaktion werde bei Zustimmung der Behörden Mitte 2016 erwartet.
Durch die Übernahme entsteht ein Gigant mit einem Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Dollar. Damit wird der Vorsprung des dänischen Containerunternehmens A.P. Møller-Maersk etwas geringer.
Die Branche steht angesichts geringer Frachtraten stark unter Druck. Das spürt auch Hapag-Lloyd. Ende 2014 fusionierten die Hamburger mit der chilenischen Reederei CSAV zur viertgrößten Container-Reederei der Welt. Der Börsengang des Unternehmens im November war holprig.