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Friday, January 29, 2016

Japan angeboten negative Zins

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Überraschend hat die japanische Notenbank die Einführung von Strafzinsen beschlossen. Geschäftsbanken müssen zukünftig 0,1 Prozent zahlen, wenn sie ihr Geld bei der Bank of Japan parken. Die Notenbank schloss eine weitere Erhöhung der Gebühren nichts aus.
Im Kampf gegen eine Konjunkturabschwächung führt die japanische Notenbank Strafzinsen ein. Sie beschloss in einer knappen Entscheidung, dass Finanzinstitute auf ihre laufenden Konten bei der Bank von Japan (BOJ) einen Zins von 0,1 Prozent zahlen müssen.
"Die BOJ wird die Zinssätze im negativen Bereich weiter senken, wenn sich dies als notwendig herausstellen sollte", kündigte die Notenbank an. Bei einem negativen Einlagezins müssen Banken eine Gebühr bezahlen, wenn sie ihr Geld bei der Zentralbank parken, statt es weiter zu verleihen. Die BOJ beschloss zugleich, die Geldmenge unverändert um jährlich 80 Billionen Yen (rund 617 Milliarden Euro) auszuweiten.

Druck auf die Notenbank

Die japanischen Notenbanker kämpfen darum, nach fast zwei Jahrzehnten der Deflation mit stetig fallenden Preisen ein Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Der Druck auf die Notenbank war zuletzt gewachsen, die geldpolitischen Zügel angesichts der Flaute beim größten Handelspartner China sowie des geringen Preisanstiegs in Japan abermals zu lockern.
An den Finanzmärkten führte die BOJ-Entscheidung vorübergehend zu einem deutlichen Anstieg des Nikkei-Aktienindexes. Später rutschte er wieder ins Minus. Der Yen gab zum Dollar nach. Um der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen, hat bereits eine Reihe von Zentralbanken Strafzinsen eingeführt, darunter die EZB.

Investoren enttäuscht Amazon

Amazon hat im Weihnachtsquartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt. Das Nettoergebnis sprang von Oktober bis Dezember auf 482 Millionen Dollar von 214 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Investoren sind trotzdem nicht zufrieden: An der Börse stürzt die Aktie ab.
Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon hat im vierten Quartal seinen bislang größten Gewinn gemacht - die Erwartungen der Anleger aber dennoch enttäuscht. Von Oktober bis Dezember stieg der Überschuss um mehr als die Hälfte verglichen mit dem Vorjahreswert auf 482 Millionen Dollar (440 Mio. Euro), wie der Konzern mitteilte. Das Weihnachtsgeschäft spülte Amazon so viel Geld in die Kasse wie noch nie zuvor in der 19-jährigen Börsengeschichte des Unternehmens.
Doch an der Wall Street kam der Geschäftsbericht trotzdem schlecht an - die Amazon-Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um mehr als zwölf Prozent ab. Analysten hatten mit einem deutlich höheren Gewinn und auch mit mehr Umsatz gerechnet. Die Erlöse legten im Schlussquartal um 22 Prozent zum Vorjahr auf 35,7 Milliarden Dollar zu.

Starker Dollar schmälert Erlös

Der starke Dollar habe ein höheres Plus verhindert, erklärte Amazon. Unter Ausklammerung der Währungseffekte seien die Erlöse um 26 Prozent gestiegen. Mit diesem Zuwachs reicht Amazon allerdings immer noch nicht an den Umsatzsprung von 35 Prozent des chinesischen Konkurrenten Alibaba im abgelaufenen Quartal heran. Für das erste Quartal 2016 stellte Amazon einen Umsatz zwischen 26,5 und 29 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis zwischen 100 und 700 Millionen Dollar in Aussicht.

Steigerungen auch im Cloud-Geschäft

In dem von Experten besonders beobachteten Cloud-Geschäft, bei dem Daten, Dienste und Infrastruktur für Unternehmen ins Internet ausgelagert werden, verzeichnet Amazon zwar rasantes Wachstum. In der entsprechenden Sparte Web Services legten die Erlöse um 69 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zu. Der operative Gewinn kletterte hier von 240 auf 687 Millionen Dollar. Doch viele Finanzprofis hatten sogar mit noch größeren Anstiegen gerechnet.
Dass Amazon überhaupt profitabel wirtschaftet, ist alles andere als die Regel. In der Vergangenheit hat das Unternehmen seine Aktionäre schon oft mit hohen Verlusten verprellt. Konzernchef Jeff Bezos investiert das Geld auch weiter mit vollen Händen, um die Vormachtstellung im E-Commerce zu verteidigen.