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Sunday, April 12, 2015

Hat DAX in allen Farben

Für die Investoren geht wieder einmal eine erfolgreiche Woche zu Ende. Der Dax hat dank des schwachen Euro deutlich zugelegt und erreichte sogar ein frisches Rekordhoch. Ob die US-Berichtssaison in der kommenden Woche weitere Impulse setzt?
Der Dax schloss mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent auf 12.374 Punkten - ein Schlussrekord. Bei 12.390,75 Zählern erreichte er ein neues Allzeithoch. Auf Wochensicht hat der Dax 3,4 Prozent gewonnen, stärkster Wert waren die Aktien der Deutschen Post mit einem Gewinn von 6,7 Prozent. Auch der Dax-Kursindex haussierte. Der Late Dax gewann 1,5 Prozent auf 12.360,12 Zähler.
 
Die Argumente für die Kursgewinne sind altbekannt: Die Liquiditätsschwemme der Notenbanken, der Mangel an Anlagealternativen und derzeit vor allem der schwache Euro. Der Dax profitiere von der billigen Gemeinschaftswährung besonders, erklärte ein Händler, da die deutschen Wirtschaft so exportabhängig sei. Der Euro sackte heute unter die Marke von 1,06 Dollar.
 

Immer wieder Einsteiger

Auf der Geldwelle der Europäischen Zentralbank reitend liefert die schwache Währung den Anlegern zusätzliche Motivation, auf dem erreichten Niveau doch noch in den Markt einzusteigen", kommentiert Andreas Paciorek, Marktanalyst bei CMC Markets. Der MDax verabschiedete sich mit einem Plus von 1,2 Prozent bei 21.619,83 Punkten ebenfalls auf einem Rekordhoch aus dem Handel. Der Dow Jones lag am Abend rund ein halbes Prozent im Plus.

Überzeugt die US-Berichtssaison?

Bei aller Freude über die sensationellen Kursgewinne sollten kritische Stimmen nicht vergessen werden: Die EZB verstärke den Aufwärtstrend in beispiellosem Maße und erhöhe dadurch die Fallhöhe für die Zeit danach, warnt beispielsweise die DZ Bank. Auch bei den Investoren ist durchaus eine gewisse Vorsicht zu spüren, was die zuletzt wieder schrumpfenden und unterdurchschnittlichen Umsätze
 
Andere Fachleute mahnen ebenfalls: "Allein schon der deutliche Abstand zur 200-Tage-Linie von derzeit rund 20 Prozent signalisiert eine technische Überhitzung", schreibt Helaba-Experte Markus Reinwand. Von der US-Berichtssaison erwartet Reinwand keine Impulse: "Dass die nun anlaufende Zwischenberichterstattung neuen Rückenwind für Aktien bringen wird, ist wenig wahrscheinlich." Für das erste Quartal werde für die S&P 500-Unternehmen ein Gewinnrückgang von knapp sechs Prozent erwartet.

Auch die Post auf Rekordhoch

 
Auch die Aktie der Deutschen Post stieg auf ein Rekordhoch. Barclays hat den Wert von "Equalweight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 28 auf 37 angehoben. Trotz möglicher Risiken bei den Konjunkturaussichten werde die Post ihre Ziele erreichen.
 
Deutsche Bank - teure Klarheit
 
Die Deutsche Bank steht im Skandal um die Manipulation des Zinssatzes Libor laut Medienberichten kurz vor den Abschluss eines Vergleichs mit den Behörden in den USA und Großbritannien. Danach könnte die Bank den Fall mit einem Schuldeingeständnis und der Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar beilegen. Deutschlands größtes Bankhaus würde damit die höchste Strafe akzeptieren, die im Libor-Fall bislang verhängt wurde. "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", kommentierte ein Marktteilnehmer Ein Händler sprach davon, das das über der Bank hängende Damokles-Schwert endlich verschwinde.

Siemens: EU entscheidet über Dresser-Rand-Deal

Die EU-Kommission will bis zum 24. Juli über den Kauf der US-Energietechnikfirma Dresser-Rand durch Siemens entscheiden. Die Prüfung sei bereits am 27. März wieder aufgenommen worden, teilten die EU-Wettbewerbshüter mit. Die kartellrechtliche Untersuchung war ausgesetzt, weil die Behörde zusätzliche Informationen von Siemens angefordert hatte. Bereits im Februar hatten die Kartellwächter Bedenken geäußert, dass Siemens nach dem Kauf nur noch GE als Konkurrent bei Turbokompressoren und einigen Zugkomponenten gegenüberstehe. Siemens-Chef Joe Kaeser wollte die 7,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme zügig über die Bühne bringen, um noch vom Schiefergasboom in den USA zu profitieren.
 
 

Und berappelt Rubel

2014 ging es für den Rubel monatelang nur in eine Richtung: abwärts. Doch dieser Trend hat sich umgekehrt. Die russische Währung kletterte auf ein neues Hoch. Ein Dollar kostete zuletzt rund 51 Rubel. Zur US-Währung stand der Rubel damit so hoch im Kurs wie seit Anfang des Jahres nicht mehr. Grund für die Erholung sind auch die anziehenden Ölpreise.
Von Markus Sambale, ARD-Hörfunkstudio Moskau
Nach einem monatelangen Absturz ist der Rubel wieder auf Erholungskurs. Die russische Währung ist gegenüber dem Dollar jetzt so stark wie seit Jahresbeginn nicht mehr.
Wirtschaftsexperte Sergej Alexaschenko, ehemaliger Vizechef der russischen Zentralbank, sieht dafür mehrere Gründe: "Der Ölpreis ist gestiegen - und zwar bemerkbar: von 45 auf 55 bis 60 Dollar pro Barrel. Das kam dem Rubel zugute. Außerdem zeigt die Statistik, dass die Zentralbank immer im Frühjahr Devisen kauft. Es ist eine Besonderheit unseres Finanzsystems, dass das Angebot an Devisen im Frühjahr immer größer ist als die Nachfrage." Fristen für Buchhaltung und Steuern in Russland stecken hinter dieser alljährlichen Entwicklung.
Allerdings scheinen die Menschen in Russland auch wieder mehr Vertrauen in ihre Währung zu haben, wie der Experte weiter erklärt: "Es gibt Bürger, die im Dezember viele Devisen gekauft und zu Hause deponiert haben. Sie sehen jetzt, dass der Rubel langfristig stärker wird und fangen langsam an, sie zu verkaufen."

Aussichten für Wirtschaft weiter schlecht

Zur Erholung des Rubels dürfte auch beigetragen haben, dass sich die Lage in der Ukraine zuletzt nicht weiter verschlechterte. Die Aussichten für die russische Wirtschaft sind aber nach wie vor düster: Mit bis zu minus vier Prozent wird für dieses Jahr eine schwere Rezession erwartet. Regierungschef Dmitri Medwedew nannte die neue Stärke des Rubels jedoch ein Hoffnungszeichen für den Aufschwung.
Zu stark solle der Rubel aber auch nicht werden - denn das würde die russische Exportbranche in Schwierigkeiten bringen.

Porsche Familie geht an Piëch distanzieren


VW-Aufsichtsratchef Ferdinand Piëch hat sich mit seiner überraschenden Aussage über Konzernchef Winterkorn den Unmut der Familie Porsche zugezogen. Diese sei "nicht abgestimmt" gewesen.

Im Machtkampf bei Volkswagen ist VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche auf Distanz zu Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch gegangen. "Die Aussage von Herrn Dr. Piëch stellt seine Privatmeinung dar, welche mit der Familie inhaltlich und sachlich nicht abgestimmt ist", ließ Wolfgang Porsche als Vertreter der Porsche-Familie über einen Sprecher am Sonntag in Stuttgart der Nachrichtenagentur dpa mitteilen. Piëch war zuvor völlig überraschend von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn abgerückt


Die Familien Piëch und Porsche halten die Mehrheit an VW. Wolfgang Porsche ist der Sprecher des Porsche-Zweigs. Zuvor hatten bereits der VW-Betriebsrat und das Land Niedersachsen als VW-Anteilseigner Winterkorn den Rücken gestärkt.
Damit steht Piëch mit seinen Äußerungen zunehmend isoliert da. Bisher gab es aus dem VW-Aufsichtsrat keine öffentliche Unterstützung der Position Piëchs. Piëch hatte dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" gesagt: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn." Winterkorn galt zuvor als Favorit auf die Nachfolge Piëchs als Chef des Kontrollgremiums.


Äußerungen dieser Art sind Legende. "Göttervater" nannte ein Kleinanleger Piëch einmal – dessen Aussagen gefürchtet sind. Im Jahr 2009 mitten im Übernahmekampf mit Porsche sagte Piëch auf die Frage, ob der damalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sein Vertrauen genieße: "Zur Zeit noch. Streichen Sie das "noch"!".
Der 77 Jahre alte Enkel des legendären Autokonstrukteurs Ferdinand Porsche sieht VW als sein Lebenswerk. Aus dem einstigen Übernahmekandidaten formte er einen Weltkonzern, in dem inzwischen vom Motorrad über Pkw bis zum Schwerlaster die gesamte Automobilpalette vom Band rollt.
Der Österreicher verbindet als Aufsichtsratschef und Patriarch seine Liebe zur Technik mit strenger Führung und familiärem Unternehmertum.

Saturday, April 4, 2015

Das brisante Spiel mit börsenrelevanten Tweets

Ein Tweet kann Börsenwerte pushen oder abstürzen lassen. Tesla-Chef Elon Musk nutzt das geradezu virtuos. Banken bedienen sich komplexer Computerprogramme, um relevante Informationen herauszufiltern.

Er hat wieder zugeschlagen. Tesla-Chef Elon Musk versetzte seine Anhänger mit einem geheimnisvollen Tweet in Aufruhr. Per 115-Zeichen-Kurznachricht verbreitete er, dass am 30. April eine bedeutende neue Produktlinie enthüllt werde – "kein Auto", versicherte der Pionier für Elektrofahrzeuge seinen 1,9 Millionen Followern.
Der Kurs der Tesla-Aktie sprang daraufhin um fast vier Prozent nach oben. Innerhalb weniger Minuten gewann das Unternehmen 900 Millionen Dollar an Wert.
Es war nicht das erste Mal, dass der exzentrische Unternehmer, der sich auf seinem Twitter-Profil im Stile von James-Bond-Bösewicht Ernst Stavro Blofeld mit einer weißen Katze zeigt, mittels weniger Zeichen den Tesla-Aktienkurs bewegte. Ende Januar etwa teilte Musk via Twitter mit, dass der Tesla S P85D bald noch schneller sei. Der Kurs stieg um 2,9 Prozent.

Mitte März sah sich Musk auf dem gleichen Kanal sogar zu einer Klarstellung gezwungen: Er twittere nicht, um den Aktienkurs zu beeinflussen, ein kurzfristiges Kursplus bringe weder Tesla noch ihm etwas, teilte er mit. Seine Anhänger waren offenbar dankbar für diese Worte, was aus ihrer Sicht, die Bedeutung der Tweets noch einmal steigerte. Das Kursplus der Aktie betrug an jenem Tag 3,7 Prozent.

Schein von Chancengleichheit


Nun lässt sich im Nachhinein nie genau sagen, welche Information tatsächlich für eine Kursbewegung nach oben oder unten verantwortlich war – manchmal sind es eher Stimmungen als Fakten.
 
Doch im Fall Musk lässt sich eines kaum bestreiten: Tesla-Aktionäre und alle, die sich überlegen, bei dem Unternehmen einzusteigen, sollten sich einen Twitter-Account zulegen und Elon Musk (@elonmusk) folgen – auch wenn nicht jede seiner maximal 140 Zeichen umfassenden Nachrichten im Netz und an der Börse verfängt.
 
Die Flut an Informationen auf Twitter, Facebook und anderen sozialen Medien stellen große und kleine Anleger vor immer neue Herausforderungen. Banken bedienen sich komplexer Computerprogramme, um aus der Flut an Nachrichten, die für ihre Geschäfte relevanten Informationen herauszufiltern.
Privatanleger können in der heutigen Zeit oft nur noch reagieren, nachdem die Profis und vor allem ihre Maschinen längst gehandelt haben. Die Aufsichtsbehörden bemühen sich immerhin noch, den Schein von Chancengleichheit zu bewahren.
 

Freibrief von der SEC

 
In den Vereinigten Staaten begegnet man den Verbreitungswegen Twitter, Facebook & Co. seit nunmehr zwei Jahren offensiv. Dass Musk kursrelevante Informationen, wie jene über die neue Produktlinie Ende April, über einen sozialen Dienst verbreiten darf, verdankt er Reed Hastings, dem Gründer und Chef des Videoportals Netflix.
Hastings teilte der Netzgemeinde im Sommer 2012 mal eben so auf seiner Facebook-Seite mit, dass im Vormonat mehr als eine Milliarde Stunden Videomaterial heruntergeladen wurde. Der Netflix-Aktienkurs vollführte einen Freudensprung – die Verantwortlichen der US-Börsenaufsicht SEC kamen ins Grübeln.
Die Behörde musste sich überlegen, ob sie Hastings bestraft, weil er nicht alle Aktionäre zur gleichen Zeit informierte. Wer Hastings nicht folgte, hatte schließlich keine Möglichkeit, von dem Streaming-Rekord ad hoc zu erfahren.
Die SEC ließ sich mit ihrer Entscheidung Zeit. Am 2. April 2013 kam dann die überraschende Nachricht: Facebook, Twitter und andere soziale Medien dürfen in den Vereinigten Staaten von Unternehmen auch für potenziell kursrelevante Nachrichten genutzt werden. Voraussetzung: Die Aktionäre wissen, welches Medium von dem Unternehmen zur Verbreitung eingesetzt wird.

Deutsche Vorstandschefs twittern nicht


In Europa will man noch nicht so weit gehen. Das Umdenken hat aber begonnen. Das Thema werde bei den Verantwortlichen der Europäischen Wertpapieraufsicht ESMA zurzeit diskutiert, teilte die Behörde auf Anfrage mit. Vorläufig entschied man sich auch bei der obersten deutschen Finanzaufsicht BaFin gegen eine Aufweichung der Vorschriften zur Ad-hoc-Publizität.
Eine Verbreitung über soziale Netzwerke reicht nicht aus, um Insiderinformationen adäquat zu veröffentlichen. In der Praxis bedeutet dies, dass hierzulande eine kursrelevante Information 30 Minuten vorher der BaFin und der Börse übermittelt werden muss. Ein Dienstleister verbreitet sie dann zeitgleich über verschiedene Medien, darunter die großen Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg.
Twitternde Vorstandschefs sucht man in Deutschland deshalb vergeblich. "Wir raten jedem davon ab", sagt Anwalt Martin Hitzer, Partner der Kanzlei Gleiss Lutz. Die Definition einer Insiderinformation sei durch die Rechtsprechung gerade erst wieder ausgeweitet worden.
Emittenten könnten kaum noch abschätzen, wann sie einer Ad-hoc-Pflicht unterliegen. Sorgen nun ein unbedachter Tweet oder Facebook-Eintrag für eine Kursbewegung, drohen Sanktionen, im Extremfall auch hohe Schadenersatzforderungen von Investoren.

Aggressiver Großinvestor


Die Nachrichten müssen freilich nicht einmal von den Vorständen kommen, um Kurse zu bewegen. Gerade aggressive Großinvestoren haben das Medium längst für ihre Zwecke entdeckt. Der 79-jährige Multimilliardär Carl Icahn, einst Vorbild für die Figur des Gordon Gekko im Filmklassiker "Wall Street", zeigte sich schon häufiger auf der Höhe der Zeit.
Im Oktober 2014 beispielsweise ließ @Carl_C_Icahn seine Follower wissen, dass am nächsten Tag ein offener Brief an Apple-Chef Tim Cook herausgehe. "Ich glaube, es wird interessant", fügte der Mann hinzu, der sich in den 80er-Jahren einen Ruf wie Donnerhall erworben hatte.
Der Kurs der Apple-Aktie stieg daraufhin um gut zwei Prozent. Icahn hält selbst Anteile an dem Technologieunternehmen.

Gezielte Falschmeldungen


Und dann sind da noch jene gezielten Falschmeldungen, mit denen Hacker die vollautomatischen Handelssysteme der großen Investoren in die Irre führen wollen. Sie wissen, dass die Computer in den Handelsräumen Mitteilungen der Unternehmen und das Internet ständig nach Schlagwörtern durchforsten und innerhalb von Millisekunden reagieren – mit dem Kauf oder Verkauf einer Aktie.
Legendär ist eine Aktion vor zwei Jahren. Damals hatten Hacker den Twitter-Account der Nachrichtenagentur AP übernommen und darüber die Nachricht abgesetzt, dass es im Weißen Haus zwei Explosionen gegeben habe und US-Präsident Barack Obama verletzt sei.
Als die Agentur eine Minute später reagierte und klarstellte, dass der Tweet gefälscht sei, war es schon zu spät. Die 500 Aktien des wichtigen Standard & Poor's-Index hatten bereits knapp 140 Milliarden Dollar an Wert verloren. Händler behaupteten später, dass sie die Geschichte von den beiden Explosionen nie geglaubt hätten – doch die Computer waren einfach schneller. 

Cottage in großer finanzieller Not

Als fünftes Euro-Land erhält Zypern Milliardenhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm. Die mühsam ausgehandelte erste Version des Hilfspakets lehnte das Parlament in Nikosia ab. Doch auch die zweite Fassung sorgte für große Diskussionen. Die Bedingungen der Geldgeber werden nicht nur Zyperns Bankensektor massiv verändern.

Friday, April 3, 2015

Athen will pünktlich zu bezahlen


Für Griechenland droht es richtig eng zu werden. Das Geld in den Staatskassen reicht Berichten zufolge nur noch noch bis zum 9. April, an dem unter anderem eine Zahlung an den IWF fällig wird. Athen weist die Pleite-Szenarien aber vehement zurück.
Griechenland wehrt sich heftig gegen Berichte und Gerüchte, wonach die Zahlungsunfähigkeit des Landes unmittelbar bevorsteht. Nachdem gestern das Athener Finanzministerium ein Kommunique vorlegte und darin entsprechende Medienberichte dementierte, legte der stellvertretende Finanzminister Dimitris Mardas nach: "So wie es derzeit aussieht, werden wir das zahlen, was wir zahlen müssen. Nach den Daten, die uns vorliegen, reicht das Geld aus."
Zuvor hatten Medien berichtet, dass dem griechischen Staat das Geld am 9. April ausgeht. Griechenland muss dann dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 450 Millionen Euro zurückzahlen. So berief sich "Der Spiegel" auf eine Schaltkonferenz der Staatssekretäre aus den Finanzministerien der Euro-Staaten am vergangenen Mittwoch. Darin habe der griechische Vertreter, Nikos Theocharakis, angekündigt, sein Land werde die Rate wohl nicht zahlen. An dem Tag werden auch Renten- und Pensionszahlungen fällig.

Kein Austritt aus der Eurozone

Dem trat der stellvertretende Finanzminister Mardas in einem Fernsehinterview entgegen. "Uns interessiert, dass wir unseren Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen." Außerdem könnten die Verhandlungen mit den Geldgebern dazu führen, dass die Liquidität auf Dauer gesichert werde, so Mardas. Szenarien über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone nannte er eine "Scheinrealität."
Die Athener Regierung kämpft um die Zustimmung ihrer Euro-Partner und des IWF zu ihren Reformplänen. Davon hängt ab, wie schnell die Euro-Finanzminister weitere Hilfsgelder aus dem Rettungsprogramm freigeben. Insgesamt geht es um 7,2 Milliarden Euro, die die Regierung kurzfristig zur Begleichung von Schulden und zur Zahlung von Staatsausgaben wie Beamten-Gehältern braucht.

Keine schnellen Entscheidungen

Allerdings sind keine schnelle Entscheidungen über neue Hilfen der Euro-Partner zu erwarten. Die Finanzstaatssekretäre werden erst am Mittwoch nach Ostern wieder zusammenkommen - einen Tag vor der Rückzahlung an den IWF. Ein Treffen der Eurogruppen-Minister, die grünes Licht für neue Milliardenzahlungen geben könnten, ist in der Woche nach Ostern gar nicht geplant.
Auch mögliche Finanzhilfen aus Russland werden immer unwahrscheinlicher. Am Mittwoch nach Ostern wird der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zwar in Moskau erwartet. Ein Kreml-Sprecher erklärte aber nun, es sei noch zu früh über diese Möglichkeit zu sprechen. Das Treffen dreht sich demnach um die Beziehung zwischen der russischen Regierung und der EU sowie um die EU-Sanktionen gegen Russland. Auch die griechische Regierung hatte erklärt, keine Finanzhilfen aus Moskau anzustreben.

Gepolsterte den Schock Schock


Geldanlage ist Nervensache. Acht Jahre lang hält uns die Finanz- und Schuldenkrise bereits in Atem, beobachten wir nervös Kurse und Kontostände. Es kehrt keine Ruhe ein: Behält Griechenland den Euro? Eskaliert die Krise in der Ukraine? Wertet der Euro weiter ab? Dreht der Ölpreis? Hält die Aktienhausse an? Und was ist mit Gold?
Institutionelle Anleger schätzen diese Fragen ganz unterschiedlich ein, schichten ihre Portfolios um und sorgen so für Schwankungen am Markt, die sogenannte Volatilität. Privatanleger verunsichert das Auf und Ab – und bringt sie regelmäßig zu Kurzschlussreaktionen. Das ist fatal: "Volatilität", formulierte einmal die US-amerikanische Investoenlegende Warren Buffett, "misst nicht das Risiko." Vielmehr ist sie ein Indikator für Angst und Euphorie. Im Umgang mit Geld spielen unsere Emotionen uns böse Streiche. Sie beeinflussen unsere spontanen Entscheidungen, torpedieren unsere Anlagestrategie und verursachen Kosten. Beides sollte bei der Geldanlage keine große Rolle spielen, viel wichtiger ist Selbstdisziplin.


Ob Warren Buffett, George Soros, André Kostolany oder Jesse Livermore: Die wirklich großen Investoren beherrschten die Kunst, ihre Anlageentscheidungen relativ emotionslos umzusetzen. "Das meiste Geld habe ich nicht mit meinen guten Anlageentscheidungen gewonnen, sondern mit meiner Geduld", formulierte etwa Livermore. Dem US-amerikanischen Investor gelang es so, während der schweren Krisen 1907 und 1929 an der Wall Street ganze Vermögen anzusammeln. Aber warum fällt den meisten von uns diese Geduld so schwer?

Aus lauter Angst bleiben Anleger auf einem Berg von Geld sitzen

Greg Davies vom Vermögensverwalter Barclays Wealth Management beobachtet seine Kunden genau. Er leitet von London aus ein weltweites Team aus Finanzspezialisten, die sich mit behavioural and quantitative finance beschäftigen – dem Verhalten bei Finanzfragen. "Anleger fällen nicht die Entscheidungen, die ihnen langfristig den besten Erfolg sichern", sagt Davies, "sondern jene, mit denen sie sich kurzfristig wohlfühlen."
Wie sich Verluste begrenzen lassen
1. Die Notbremse
Wer seine Wertpapiere absichern will, kann Stop-Loss-Orders erteilen. Sinkt der Kurs unter den dabei bestimmten Wert, werden die Papiere abgestoßen. Die Kunst ist, den richtigen Kurs zu wählen: Wer die Stop-Loss-Marke zu niedrig ansetzt, riskiert höhere Verluste; wer zu hoch greift, setzt Gewinne aufs Spiel, falls es nur zu vorübergehenden Einbußen kommt. Es ist sinnvoll, die Order bei steigenden Kursen nach oben anzupassen.
2. Der Fallschirm
Der Trailing-Stop-Loss nimmt Arbeit ab: Wenn die Kurse einer Aktie steigen, dann steigt er mit, bleibt aber auf Abstand. Beispiel: Sie möchten Ihr Wertpapier, das bei 50 Euro notiert, verkaufen, sobald es zehn Prozent seines Werts verliert. Also erteilen Sie eine Order bei 45 Euro und legen als Differenz zehn Prozent fest. Steigt der Kurs nun auf 60 Euro, steigt Ihr Trailing Stop auf 54 Euro. Fällt der Kurs, bleibt die Marke gleich – fällt er darunter, wird verkauft.
3. Die Falle
Wichtig: Sowohl klassische Stop-Loss-Orders als auch Trailing-Stop-Aufträge bieten keine Garantie. Streng genommen verwandeln sie sich erst in eine Order, wenn die gesetzte Marke unterschritten wird. Dann versucht der Broker, das Wertpapier sofort zum bestmöglichen Preis zu verkaufen. Fallen die Kurse allerdings sehr schnell, kann das bedeuten, dass die Papiere zu einem Kurs unterhalb der gesetzten Marke verkauft werden – also mit größerem Verlust als gedacht.
Das aber kostet Rendite. Seit 60 Jahren zeigt die klassische Portfolio-Theorie, wie wir investieren müssten: Das Geld muss arbeiten; es sollte breit gestreut und selten umgeschichtet werden, damit die Kosten sinken. Allein: Wir weichen von unseren eigenen Plänen ab und ärgern uns später.
Der Grund: Die Theorie berücksichtigt unsere Gefühle nicht, unsere Ängste, unsere Gier. Der für Emotionen zuständige Teil unseres Gehirns drängt uns aber immer in die falsche Richtung: Wir werden mutig, wenn die Welt in Ordnung ist, die Börse gut läuft und die Masse ebenfalls investiert. Genau dann aber sind die Kurse zu hoch, der Einstieg ist viel zu teuer. Wenn die Talfahrt beginnt und die ersten Verluste entstehen, hoffen wir auf Besserung und reagieren nicht. Ist die Panik am Markt am größten und scheint die Situation ausweglos, verkaufen wir, anstatt durchzuhalten – ausgerechnet dann, wenn die Kurse auf dem Tiefpunkt sind.
Wir folgen der Hammelherde, weil wir uns in der Masse sicher fühlen und keinen "sozialen Schmerz" spüren wollen – ein Verhalten, das Anhänger der Verhaltensökonomie wie der Anlage-Guru James Montier mit Forschungsergebnissen der Neurowissenschaft und dem Aufbau unseres Gehirns erklären. Viele Anleger haben sich in der Finanzkrise deshalb die Finger verbrannt und bleiben nun aus lauter Angst auf einem Berg von Geld sitzen – und verschenken Rendite.
Wie aber schützen wir uns vor unseren Emotionen? Die Finanzbranche predigt, dass Anleger ihre Emotionen als irrationales Verhalten außer acht lassen sollen. Leicht gesagt – aber völlig unrealistisch. Der Behavioural-Finance-Experte Davies rät stattdessen dazu, das eigene Nervenkostüm zu berücksichtigen. Der Schlüssel zur erfolgreichen Vermögensanlage ist daher eine gute Portion Selbsterkenntnis. Wie sehr beunruhigen mich Marktbewegungen? Wie oft starre ich auf die Börsenkurse? Kann ich delegieren? Oder möchte ich Eigenkontrolle über meine Geldanlage behalten?

Anleger erkaufen sich emotionale Ruhe

Wer seine Vorlieben erkannt hat, der sollte in ruhigen Zeiten rationale Entscheidungen für Krisen fällen und diese aufschreiben, um nicht spontan falsch zu reagieren. Vom eigenen Nervenkostüm sollte abhängen, ob man sein Portfoliomanagement delegiert oder ob man eine Portion Kontrolle über seine Anlageentscheidungen behalten will.
Theoretisch gibt es unzählige Möglichkeiten, Depots gegen Verluste abzusichern: Die beste ist Diversifikation, also die Streuung des Anlagevermögens auf unterschiedliche Finanzprodukte – also auf Aktien, Anleihen, Immobilien, Gold, Rohstoffe und Barvermögen. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass alle diese Anlageformen unterschiedlich auf Schocks reagieren – und bei kleineren Schocks auch unabhängig voneinander. Steigen etwa die Zinsen in den USA, mag das die Aktienkurse drücken, den Ölpreis hingegen beeinflusst es kaum.
Aber Achtung: In schweren Krisen können Vermögensklassen im Gleichschritt marschieren. In der Finanzkrise etwa hat selbst Gold nicht das gehalten, was viele Anleger sich von dem Edelmetall erhofft hatten.
Einen Ausweg erhoffen sich manche vermögende Anleger von sogenannten Cat-Bonds. Diese Anleihen werden von Rückversicherern herausgegeben, um den finanziellen Schaden von Naturkatastrophen begleichen zu können. Sie büßen ihren Wert nur ein, wenn es zu Katastrophen kommt – dann allerdings kann ein Totalverlust drohen. Der Vorteil der Papiere: Sie werden gut verzinst und korrelieren nicht mit Katastrophen an den Finanzmärkten. Kleinanleger sollten solche Bonds allerdings meiden – wenn sie gegen Erdbeben und Wirbelstürme wetten wollen, dann bestenfalls in homöopathischen Dosen und mit Fonds, die solche Cat-Bonds bündeln und so das Risiko streuen. Davon abgesehen, gibt es für Ernstfälle ganz spezielle Finanzprodukte, die auf fallende Kurse wetten und so die Talfahrt eines Depots bremsen können – etwa sogenannte ETFs auf Short-Indizes oder Reverse-Bonuszertifikate.
All diese Produkte sind aber relativ komplex und erfordern viel Expertise. Aber auch mit relativ einfachen Mitteln kann man sich gegen Kursverluste an der Börse schützen. Spezielle Verkaufsorders (siehe Kasten) helfen, ganz im Sinne der alten Börsenweisheit, "Verluste zu begrenzen und Gewinne laufen zu lassen".
Klar ist: Sicherheit kostet Rendite. "Der Anleger erkauft sich – wie mit einer Versicherungspolice – emotionale Ruhe", räumt Verhaltensspezialist Greg Davies ein, "aber das ist langfristig besser, als die Anlagestrategie immer wieder über den Haufen zu werfen."

Karstadt setzt der Fonds für die Mitarbeiter entlassen


Die Gewerkschaft Ver.di hat mit Karstadt einen Tarifsozialplan vereinbart. Die Übereinkunft sieht auch einen Millionenfonds für gekündigte Mitarbeiter vor. Sie sollen 2300 Euro erhalten, um soziale Härten abzufedern.


Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt zahlt 2,5 Millionen Euro in einen Fonds für entlassene Mitarbeiter ein. Das sehe ein Tarifsozialplan vor, den das Unternehmen mit Ver.di vereinbart hat, teilte die Gewerkschaft mit.


Karstadt-Beschäftigte, die im Rahmen der derzeit laufenden Kündigungen in den nächsten Monaten in eine Transfergesellschaft wechseln, sollen aus dem Fonds einen Betrag in Höhe von 2300 Euro erhalten, um soziale Härten abzufedern.

"Wir wissen, dass wir die Folgen der Erwerbslosigkeit nicht vollständig abfedern können", sagte Ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. Der Tarifsozialplan könne aber zumindest einen Teil der entstehenden Härten abmildern.
Nach Angaben des Gewerkschafters haben inzwischen rund 900 Mitarbeiter Kündigungen erhalten. Zahlreiche weitere Stellen seien auf anderem Wege abgebaut worden. Insgesamt würden so rund 2400 Arbeitsplätze gestrichen.
Die Tarifverhandlungen für Karstadt sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Ver.di fordert dabei unter anderem eine Standortsicherung für alle Karstadt-Häuser und Beschäftigungsgarantien für alle verbliebenen Arbeitsplätze.
bos/dpa

Booking.com gewarnt Gate Hotel


Die "Bestpreisklausel" von Hotelbuchungsportalen behindert in den Augen des Kartellamts den Wettbewerb. HRS musste die Klausel bereits streichen. Dennoch halte Booking.com daran fest, so die Wettbewerbsbehörde. Sie geht jetzt dagegen vor.
Das Bundeskartellamt hat mitgeteilt, dass es das Hotelportal Booking.com abgemahnt hat. Der Grund: Booking.com lasse sich nach wie vor von den Partnerhotels den jeweils günstigsten Hotelpreis, die höchstmögliche Zimmerverfügbarkeit und die günstigsten Buchungs- und Stornierungskonditionen im Internet garantieren. Mit der Abmahnung werde das Unternehmen erneut aufgefordert, seine Vertragspraxis zu ändern und "seine Haltung noch einmal zu überprüfen", teilte die Aufsichtsbehörde mit.
Das Bundeskartellamt sieht in den sogenannten Bestpreisklauseln eine Einschränkung des Wettbewerbs. Die Regelungen seien nur auf den ersten Blick vorteilhaft für den Verbraucher. In Wirklichkeit schränkten sie jedoch den Wettbewerb zwischen den Hotelbuchungsplattformen ein - zum Nachteil der Verbraucher.

Gericht bestätigte Kartellamtsentscheidung

Denn auch Buchungsportale, die niedrigere Provisionen von den Hotels verlangten, könnten dadurch keine niedrigeren Hotelpreise anbieten. Neuen Wettbewerbern werde so der Markteintritt erschwert.
Das Bundeskartellamt hatte zuvor bereits dem Hotelbuchungsportal HRS die Anwendung der umstrittenen Klauseln untersagt. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hatte die Entscheidung im Januar bestätigt.

Verfahren gegen Expedia

Kartellamtschef Andreas Mundt erklärte nun, trotz des Gerichtsurteils seien die Hotelportale Booking.com und Expedia bislang nicht bereit, die Klauseln aus ihren Verträgen zu streichen. Daher wolle die Behörde zunächst Booking.com als mittlerweile mit Abstand größtem Hotelportal in Deutschland die weitere Anwendung der Bestpreisklauseln untersagen. "Dies dient auch der Herstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen im Verhältnis zu HRS, die bereits seit einem Jahr ihre Bestpreisklauseln aus den Verträgen mit Hotels beseitigt hat", so Mundt.
Gegen das Hotelportal Expedia läuft bei der Wettbewerbsbehörde ein Verfahren.


Deutsch Flügel Absturz: Luftfahrtindustrie stellt die alten Sicherheitsregeln in Frage


Was sind die Lehren aus dem Germanwings-Absturz? Vertreter der deutschen Luftfahrtbranche wollen als Erstes den T�rmechanismus am Cockpit angehen - und psychologische Tests.


Berlin - Deutsche Luftfahrtunternehmen wollen in einer Arbeitsgruppe �ber Konsequenzen aus dem Germanwings-Absturz in S�dfrankreich diskutieren. Das Gremium werde sich zun�chst mit dem Mechanismus der Cockpitt�r, medizinischen Tauglichkeitszeugnis f�r Piloten sowie mit psychologischen Testverfahren befassen, teilten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Pr�sident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch, am Donnerstag in Berlin mit.

In der Runde sollen unter anderem die Flugbetriebschefs der Airlines sitzen, ebenso Flugmediziner und Vertreter der Berufsverb�nde. Auch das Verkehrsministerium und das Luftfahrtbundesamt sollen in die Beratungen eingebunden werden.


Der Vorsto� von Innenminister Thomas de Maizi�re (CDU) f�r eine Ausweispflicht bei Fl�gen im sogenannten Schengen-Raum werde ebenso diskutiert, sagte Dobrindt. "Ich habe Sympathie f�r die Initiative des Innenministers." BDF-Pr�sident Siegloch zeigte sich offen f�r �nderungen am Sicherheitskonzept. Diese m�ssten aber international abgestimmt werden. "Wir werden keine Schnellsch�sse machen", sagte er.
Der Absturz des A320 auf dem Flug von Barcelona nach D�sseldorf wurde nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vom Co-Piloten mit Absicht herbeigef�hrt. Er hatte demnach zuvor den Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt. Bei der Katastrophe starben 150 Menschen.
Die Arbeitsgruppe solle die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft begleiten und �berpr�fen, welche weiteren Konsequenzen daraus gezogen werden m�ssten, sagte Verbandspr�sident Siegloch. Die Beratungen finden unter dem Dach des BDL statt und werden vom Bundesverkehrsministerium begleitet. Zus�tzlich soll ein regelm��iger Austausch mit dem Luftfahrtbundesamt stattfinden, wie Dobrindt sagte.
Seit dem Flugzeugungl�ck am Dienstag vergangener Woche h�tten Expertenst�be der Branche fast t�glich getagt, betonte Siegloch. So h�tten die Airlines bereits am Freitag beschlossen, die Zwei-Personen-Regel f�r das Cockpit einzuf�hren.
dab/dpa/AFP/Reuters

Industrie ist die "Auto Frühling"


Im Vergleich zum Vorjahr hat der Pkw-Absatz in Deutschland kräftig zugelegt - der Verband der Automobilindustrie spricht bereits von einem "Auto-Frühling". Noch stärker ist der Zuwachs in einigen Krisenländern in Europa.
Die Nachfrage nach Autos in Deutschland hat kräftig zugelegt. Im vergangenen Monat sind nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) gut 323.000 Fahrzeuge auf die Straße gekommen - neun Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Es ist der höchste Anstieg in einem Monat seit August 2011. Zu dem Wachstum trug auch bei, dass der März einen Arbeitstag mehr hatte, an dem die Autohändler geöffnet hatten.
In den ersten drei Monaten rollten rund 758.000 Neuwagen zu den Kunden, sechs Prozent mehr als vor Jahresfrist. "Die Zahlen lassen uns optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf blicken", sagte VDA-Chef Matthias Wissmann. Zugleich wies er auf einige Unwägbarkeiten hin: "Denn die weltweiten Krisenherde und der dramatische Einbruch der russischen Wirtschaft bergen nach wie vor Risiken für die Konjunktur in Deutschland und Europa", erklärte er.


Auch der Export legte zu

Angetrieben wurden die Neuzulassungen in Deutschland nach Angaben von Experten erneut durch die starke Nachfrage großer Unternehmen sowie durch Käufe von Leasingfirmen und Autovermietern. Aber auch Privatleute kehrten in die Schauräume der Autohändler zurück. Sie hatten sich wegen der unsicheren Konjunktur lange mit dem Kauf von Neuwagen zurückgehalten.
Der Export legte ebenfalls deutlich zu und auch in anderen europäischen Ländern liefen die Geschäfte der Autobauer rund. In Frankreich wurden nach Angaben des Herstellerverbandes CCFA im März 9,3 Prozent mehr Fahrzeuge registriert als vor einem Jahr. In Italien legte der Absatz im vergangenen Monat um gut 15 Prozent zu. Am größten war der Zuwachs mit 40,5 Prozent in Spanien, wo die Regierung den Autokauf mit einer Verschrottungsprämie ankurbelt.

Die Mittel für Personal entlassen


Beim angeschlagenen Warenhauskonzern Karstadt sind nun offenbar rund 900 Kündigungen versandt worden. Mitarbeiter, die in den nächsten Monaten in eine Transfergesellschaft wechseln, sollen Hilfen aus einem Millionenfonds erhalten.
Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di zahlt Karstadt insgesamt 2,5 Millionen Euro in einen Fonds für die von Kündigungen betroffenen Mitarbeiter. Das sehe ein Tarifsozialplan vor, den das Unternehmen mit der Gewerkschaft vereinbart habe.
Karstadt-Beschäftigte, die im Rahmen der derzeit laufenden Kündigungen in eine Transfergesellschaft wechseln, wo sie weiterqualifiziert werden, sollen aus dem Fonds einen Betrag in Höhe von 2300 Euro erhalten.
Ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes sagte, dies könne zumindest einen Teil der entstehenden Härten abmildern. Nach Angaben des Gewerkschafters haben inzwischen rund 900 Mitarbeiter Kündigungen erhalten. Zahlreiche weitere Stellen seien sozialverträglich abgebaut worden. Insgesamt würden so rund 2400 Arbeitsplätze gestrichen.

"Administration abgebaut"

Karstadt-Finanzvorstand Miguel Müllenbach schrieb in einem Brief an Mitarbeiter, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, der Stellenabbau gehöre zu den schmerzhaften, aber notwendigen Maßnahmen, Karstadt langfristig gesunden zu lassen. Es werde eine enorme Menge an Administration abgebaut, Prozesse würden vereinfacht und Hierarchien abgeschafft.
Die Tarifverhandlungen für Karstadt sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden. Ver.di fordert in den Verhandlungen unter anderem eine Standortsicherung für alle Karstadt-Häuser und Beschäftigungsgarantien für alle verbliebenen Arbeitsplätze.